Kernkonzepte 1: 3Doshas 7Dhatus 3Malas 13Srotas

Veröffentlicht am 29. Dezember 2024 um 13:29

Die wichtigsten Kernkonzepte des Ayurveda sind:

Doṣha

Doṣa sind milieu-steuernde Prinzipien, die als veranschaulichende Konzepte dienen, um komplexe Prozesse in Körper und Geist zu kategorisieren.

Die drei Doṣas sind Vāta, Pitta und Kapha.

Vāta ist das kinetisch-katabole Prinzip, das alle Transport- und Bewegungsprozesse im Körper reguliert. Es wird als trocken, kalt, leicht, subtil, beweglich, klar und rau beschrieben.

Pitta ist das thermisch-metabolische Prinzip, das Verdauungs- und Stoffwechselprozesse steuert und für den Wärmehaushalt zuständig ist. Es wird als etwas feucht-fettig, heiß, penetrierend, flüssig, sauer, fließend und scharf beschrieben.

Kapha ist das strukturell-anabole Prinzip, das für Synthese-, Speicher- und Strukturprozesse sorgt. Es wird als schwer, kalt, weich, süß, stabil, schleimig und feucht-fettig-ölig beschrieben.

Dhātu

Dies sind strukturgebende Prinzipien, die die sieben Gewebe des Körpers darstellen. Sie ermöglichen die Schaffung von Milieus und die Funktionen der Doṣas.

Die sieben Dhātus sind:

  1. Rasa (Plasma)
  2. Rakta (Blut)
  3. Mamsa (Muskelgewebe)
  4. Meda (Fettgewebe)
  5. Asthi (Knochengewebe)
  6. Majja (Knochenmark und Nervengewebe)
  7. Sukra (Fortpflanzungsgewebe)

Es gibt auch sekundäre Gewebe, die sogenannten Upadhātu. Die Bildung der Gewebe erfolgt sequenziell, wobei Ojas als Essenz des Gewebestoffwechsels am Ende des Prozesses steht.

Mala

Dies sind die drei Abfallprodukte, die aus dem Körper ausgeschieden werden müssen.

  • Die Hauptmalas sind Urin, Stuhl und Schweiß.

Es gibt auch spezifische Abfallstoffe, die im Rahmen des Gewebestoffwechsels der Dhātus entstehen.

Srota

Srotas sind die Transportwege im Körper, die den freien Transport von Nähr-, Aufbau- und Trägersubstanzen sowie von Abfallprodukten gewährleisten.

Agni

Agni: Dies ist das Stoffwechselprinzip, das die Umwandlung von Nahrung in Körpergewebe ermöglicht.

Es wird als "Feuer" (Verdauungsfeuer) bezeichnet und umfasst alle Verdauungs- und Stoffwechselprozesse im Körper.

Es gibt verschiedene Arten von Agni, darunter das zentrale Verdauungsfeuer (Jāṭharāgni) sowie Agnis, die den fünf Elementen und den sieben Geweben zugeordnet sind.

Āma

Āma: Dies sind unverdaute Nahrungsbestandteile, die als Stoffwechselzwischenprodukte gelten und gesundheitliche Störungen verursachen können. Die Entstehung von Ama ist eine Komplikation eines geschwächten Agni.

Ojas

Ojas: Dies ist die Essenz des Gewebestoffwechsels und das Endprodukt der Dhātu-Biosynthese.

Es vermittelt Vitalität, Immunität, Stärke, Kraft und Resilienz.

Ein Mangel an Ojas kann zu Erschöpfung, Angst und Infektanfälligkeit führen.

Svāsthya

Svāsthya: Dies ist der Zustand der Gesundheit, der durch Ausgeglichenheit der Körperfunktionen (Doṣa), Stoffwechselvorgänge (Agni), Gewebe (Dhātu) und Ausscheidungen (Mala) gekennzeichnet ist.

  • sva = "selbst" und sthya = "verweilen, stehen, gefestigt sein"

Gesundheit beinhaltet auch Klarheit der Sinne, gute motorische Funktionen und einen strahlenden Geist. Das Sanskrit-Wort für "gesund" bedeutet wörtlich "im selbst stehen" auch "verweilen im selbst".

Roga

Im Ayurveda bezeichnet der Begriff Roga eine Krankheit oder Störung des Körpers und Geistes. Das Wort "Roga" stammt aus dem Sanskrit und bedeutet wörtlich "Leiden" oder "Krankheit".

Ein Roga (Krankheit) entsteht durch ein Ungleichgewicht der Doshas (Vata, Pitta, Kapha) und kann verschiedene körperliche und geistige Symptome hervorrufen.


1. Doshas

Die Doṣas sind ein zentrales Konzept im Ayurveda und werden als milieusteuernde Prinzipien verstanden. Sie sind keine materiellen Energien, sondern eher veranschaulichende Konzepte, die dazu dienen, komplexe Prozesse in Körper und Geist zu abstrahieren, zu verstehen und zu kategorisieren. Die drei Doṣas sind Vāta, Pitta und Kapha.

Vāta

Prinzip

  • Kinetisch-kataboles Prinzip.
  • Vāta steuert die abbauenden, bewegenden Kräfte im Körper.

Elemente

Raum (ākāśa) und Luft (vāyu).

Eigenschaften

Trocken, kalt, leicht, subtil, beweglich, klar und rau.

Es wird auch als wenig nahrhaft und antreibend beschrieben.

Funktionen

Reguliert alle Transport- und Bewegungsprozesse im Körper.

Sitze

Dickdarm

Lendenbereich

Kreuzbein

Oberschenkel

Sinnesorgane

Knochen

Symtome

Symptome bei der Vata-Aggravation:

  • Einschränkung oder Verlust von Bewegungsfunktionen.
  • Versteifungen (z.B. von Gelenken).
  • Krämpfe der glatten und Skelettmuskulatur.
  • Spastisch bedingte Verengungen.
  • Kontraktion von Organen oder Muskulatur.
  • Kontrakturen.
  • Lähmungen.
  • Zuckungen (Konvulsionen).
  • Verlust von Wahrnehmungsfunktionen (z.B. Hören, Schmecken, Riechen).
  • Taubheitsgefühle auf der Haut.
  • Parästhesien ("Ameisenlaufen").
  • Schmerzen aller Art, insbesondere stechender Schmerz.
  • Zusammenziehender oder fehlender Geschmack im Mund.
  • Trockene, raue, rissige Zunge.
  • Zittrige, schmale Zunge.
  • Kühle Zunge.
  • Dunkle, schmutzige, rauchige Augen.
  • Eingesunkene Augen.
  • Fixierender oder unruhiger Blick.

Farben

Allgemein dunkle, schwärzliche, matte, rauchige oder bläuliche Farben

Pitta

Prinzip

  • Thermisch-metabolisches Prinzip.
  • Pitta steuert die Stoffwechsel- und Umwandlungsprozesse sowie den Wärmehaushalt.

Elemente

Feuer (agni) und Wasser (jala).

Eigenschaften

Etwas feucht-fettig, heiß, penetrierend, flüssig, sauer, fließend und scharf. Es wird auch als wenig ölig und durchdringend beschrieben.

Funktionen

Steuert Verdauung, Stoffwechsel und Wärmehaushalt. Es ist auch für Umwandlungsprozesse verantwortlich.

Sitze

Oberbauch

Verdauungsorgane

unterer Magen

Dünndarm

Schweiss

Blut

Augen

Symtome

Wenn das Pitta Dosha aus dem Gleichgewicht gerät und sich verstärkt (aggraviert), können verschiedene Symptome auftreten:

  • Sodbrennen
  • Diarrhöe
  • Hautabszesse
  • Übermässige Schweissbildung
  • Entzündungen
  • Hitze (Fieber, Hitzewallungen)
  • Blutungsneigung
  • säuerlicher, scharfer oder bitterer Geschmack im Mund
  • übermässig viel Hunger und Durst

Farben

Rot, gelb, grün.

Kapha

Prinzip

  • Strukturell-anaboles Prinzip.
  • Kapha sorgt für Synthese-, Speicher- und Strukturprozesse.
  • Es ist eine verbindende Kraft.

Elemente

Wasser (jala) und Erde (pṛthivi).

Eigenschaften

Schwer, kalt, weich, süß, stabil, schleimig, feucht-fettig-ölig. Es wird auch als nahrhaft beschrieben.

Funktionen

Sorgt für Synthese-, Speicher- und Strukturprozesse und für Zusammenhalt. Es wirkt kühlend.

Sitze

Brustkorb

Kopf

Zunge

Rachen

Kehle

oberer Magen

Gelenke

Blutplasma

Symtome

Symtome bei der Kapha-Aggravation:

  • Asthma, Stockschnupfen
  • Chronische Rhinitis und Bronchitis
  • Träge Verdauung, Obstipation
  • Schweregefühl
  • Übergewicht
  • "Süsse" (z.B. bei Diabetes mellitus)
  • Verhärtung der Gefässe (z.B. Arteriosklerose)
  • Schwellungen (z.B. Struma, Tumore)
  • Faulheit, Antriebslosigkeit
  • süsslicher Geschmack im Mund
  • Taubheitsgefühle

Farben

weissliche Färbung oder Blässe der Körperorgane und Ausscheidungsprodukte.


2. Dhātus: die 7 Primärgeweben

Die Körpergewebe heissen im Ayurveda Dhātus. Sie durchziehen den gesamten Körper und diesen in seinen Fuktionen (Dhā = "tragen, stützen"). Das Konzept der Dhātus beschreibt die strukturgebenden Prinzipien des Körpers. Sie sind physiologisch-anatomische Kernkonzepte für ein tieferes Verständnis der ayurvedischen Medizin. Die Dhātus sind für die Erschaffung von Milieus (z.B. Zellen, Organe) und den darin stattfindenden Funktionen der Doshas verantwortlich. Es gibt sieben primäre Dhātus und auch sekundäre Gewebe (Upadhātus).Hier sind die sieben Dhātus und einige zugeordnete Upadhātus:

Dhātus Primärgewebe Upadhātus (Sekundärgewebe)
Rasa Nährgewebe: Blutplasma und Lymphe. Rasa repräsentiert die erste Stufe der Gewebebildung Muttermilch und deren Produktionsgewebe; weibliche Fortpflanzungssubstanzen
Rakta Blutgewebe: die Blutzellen und das Hämoglobin Blutgefässe, Sehnen
Mamsa Muskelgewebe: Umfasst alle Arten von Muskeln im Körper. Haut, Muskelfett
Medas Fettgewebe Bänder und Nerven; Schweiss
Asthi Knochengewebe: alle Knochen und Knorpel. Haare und Nägel
Majja Knochenmark, Rückenmark und Gehirn: Umfasst das Nervensystem. Fettige Bestandteile der Augen- und Hautsekrete sowie des Stuhls
Shukra Reproduktionsgewebe: Umfasst die männlichen und weiblichen Fortpflanzungsorgane. Ojas, "vitale Essenz"

Über Dhātus: Wissenswertes

  1. Die Dhātus werden in einem kontinuierlichen Verfeinerungsprozess gebildet, wobei die Bildung eines Gewebes in der Regel aus dem vorhergehenden Gewebe erfolgt.
  2. Die Essenz des Gewebestoffwechsels ist Ojas.
  3. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Dhātus veranschaulichende Konzepte sind, die dazu dienen, die Komplexität der Körperstrukturen nachvollziehbar zu erklären und zu kategorisieren. Sie sind nicht deckungsgleich mit westlichen Konzepten, obwohl es viele Parallelen gibt.

Die Funktionen der Dhātus

  1. Die Dhātus bilden die Grundlage für die Schaffung von Milieus im Körper.
  2. Sie sind untrennbar mit den Doshas verbunden, da die Doshas die Funktionen und Prozesse in den Geweben steuern.
  3. Die Formation aller Gewebearten erfolgt sequenziell, d.h. die Bildung eines Gewebes erfolgt in der Regel aus dem vorhergehenden Gewebe.
  4. Aus den Dhātus entstehen auch Abfallprodukte (Malas).

Symptome, die mit den Dhātus verbunden sind, können durch eine Zunahme (vṛddhi) oder Abnahme (kṣaya) des jeweiligen Gewebes entstehen.

Gewebe (Dhātus) (pathologische) Zunahme (vṛddhi) Abnahme (kṣaya)
Rasa (Nährgewebe) Eine Zunahme kann zu Schleimigkeit und Trägheit führen, während eine Abnahme zu Trockenheit und Schwäche führen kann.
Rakta (Blutgewebe) Eine Zunahme kann zu Hautproblemen (Hautentzündungen) führen, während eine Abnahme zu Blässe bzw. Trockenheit der Haut führen kann.
Mamsa (Muskelgewebe) Eine Zunahme kann zu Muskelschmerzen und Krämpfen führen, während eine Abnahme zu Muskelschwund/ Muskel- und Gelenkschmerzen führen kann.
Medas (Fettgewebe) Eine Zunahme kann zu Übergewicht führen, während eine Abnahme zu Gewichtsverlust führen kann.
Asthi (Knochengewebe) Eine Zunahme kann zu Knochentumore führen, während eine Abnahme zu Osteoporose führen kann.
Majja (Mark) Eine Zunahme kann zu Hirntumoren führen, während eine Abnahme zu Schwindel führen kann.
Shukra (Fortpflanzungsgewebe) Eine Zunahme kann zu abnormem sexuellen Verlangen führen, während eine Abnahme zu Impotenz/Libidoverlust führen kann.

3. Mala: die Abfallprodukte

Im Ayurveda sind die Malas (Abfallprodukte) ein wichtiger Bestandteil des Konzepts der Ausscheidung und der Gesundheit. Sie entstehen als Nebenprodukte des Gewebestoffwechsels der Dhātus und müssen aus dem Körper ausgeschieden werden. Die drei Haupt-Malas sind: Urin, Stuhl und Schweiss.

Haupt drei Abfallprodukte

Urin (mūtra)

wird als Hauptabfallprodukt angesehen und ist wichtig für die Aufrechterhaltung der Gesundheit.

Stuhl (purīṣa)

ist ein weiteres Hauptabfallprodukt und seine regelmäßige Ausscheidung ist wichtig für die Gesundheit.

Schweiss (sveda)

dient der Regulation der Körpertemperatur und der Ausscheidung von Stoffwechselprodukten.

Die Funktionen der Malas

  1. Die Malas sind Abfallprodukte des Körpers, die ausgeschieden werden müssen.
  2. Sie werden über körpereigene Transportwege (Srotas) ausgeschieden.
  3. Eine Fehlfunktion der Srotas kann zu einer gestörten Ausscheidung der Malas führen, was sich in verschiedenen Symptomen äußern kann.

Mala: Wissenwertes!

  1. Bedeutung für die Gesundheit Die korrekte Bildung und Ausscheidung der Malas ist entscheidend für die Aufrechterhaltung der Gesundheit.
  2. Störungen in der Ausscheidung der Malas können zu verschiedenen Erkrankungen führen. Eine Ansammlung von Abfallprodukten im Körper kann zu einer Vielzahl von Problemen führen, einschließlich Verstopfung, Hauterkrankungen und anderen gesundheitlichen Problemen. Daher ist es wichtig, auf eine gesunde Verdauung und Ausscheidung zu achten, um die Gesundheit zu erhalten.

Symptome, die mit den Malas verbunden sind, können durch eine Zunahme (vṛddhi) oder Abnahme (kṣaya) des jeweiligen Gewebes entstehen.

Abfallprodukte (Malas) (pathologische) Zunahme (vṛddhi) Abnahme (kṣaya)
Mūtra (Urin) Blasenschmerzen, erhöhter Harndrang, Harngries. Reduzierter Harnfluss, schmerzhaftes Wasserlassen, Harnstottern, Verfärbung und Konzentrierung des Urins.
Purīṣa (Stuhl) Bauchschwellung, Borborygmien („Bauchgrummeln“), Schweregefühl und Bauchschmerzen. Blähbauch,
Sveda (Schweiss) Starke Schweißbildung, Juckreiz der Haut, übler Körpergeruch. Ausfall der Körperbehaarung, trockene Haut.

4. Srotas: Transportbahnen bzw. -räume

Der Begriff Srotas umfasst alle Transportbahnen, Kanäle, Leitungen und Räume im Körper, sowohl große Hohlorgane wie den Verdauungstrakt als auch mikroskopisch kleine Kanälchen auf Gewebe- und Zellebene. Es gibt eine unermessliche Anzahl von Srotas im Körper, von denen einige der wichtigsten in Tabellen zusammengefasst sind:

Übersicht über die Transportbahnen (Srotas)

für Atemgase, Flüssigkeit und Nahrung

  1. Prana Vaha Srotas: Verantwortlich für Atem und die Verteilung von Prana (Lebensenergie).

  2. Udaka Vaha Srotas: Transportiert und reguliert Wasser (Flüssigkeit) im Körper.

  3. Anna Vaha Srotas: Verantwortlich für die Verdauung und Verteilung von Nahrung.

die Gewebe beinhalten und versorgen

 

  1. Rasa Vaha Srotas: Zuständig für den Transport von Blutplasma mit Nährstoffen, Leuko-und Thrombozyten.

  2. Rakta Vaha Srotas: Transportiert Blut und versorgt die Gewebe mit Sauerstoff, hauptsächlich "rotes Blut" (Erythrozyten).

  3. Mamsa Vaha Srotas: Verantwortlich für den Transport von Muskelgewebe.

  4. Medo Vaha Srotas: Zuständig für den Transport von Fett.

  5. Asthi Vaha Srotas: Verantwortlich für den Transport von Nährstoffen zu den Knochen und Knorpelgewebe.

  6. Majja Vaha Srotas: Transportiert Knochenmark und Nährstoffe für das Nervensystem ZNS.

  7. Shukra Vaha Srotas: Zuständig für den Transport von (männlichem) Fortpflanzungsgewebe und Keimzellen.

 

die Abfallprodukte des Körpers entsorgen

 

  1. Purisha Vaha Srotas: Verantwortlich für die Ausscheidung von festen Abfallstoffen (Stuhlgang).

  2. Mutra Vaha Srotas: Zuständig für die Ausscheidung von flüssigen Abfallstoffen (Urin).

  3. Sveda Vaha Srotas: Verantwortlich für die Ausscheidung von Schweiß und anderen Abfallstoffen über die Haut.

 

Funktionen der Srotas

  1. Die Srotas ermöglichen den Transport von Nährstoffen (anna) zu den Geweben (dhātus).
  2. Sie sind für den Abtransport von Abfallprodukten (malas) aus dem Körper verantwortlich.
  3. Sie transportieren Atemgase und Vitalenergie (prāṇa).
  4. Sie sind wichtig für den Flüssigkeitshaushalt (udaka) und den Transport von Harn (mūtra).
  5. Sie spielen eine Rolle bei der Schweißproduktion (sveda).

Srotas: Fehlfuktionen!

Eine Störung der Srotas kann zu einer Vielzahl von Problemen führen, da der freie und ungehinderte Transport von Substanzen im Körper beeinträchtigt wird. Es gibt verschiedene Arten von Fehlfunktionen:

  1. Überfunktion (ati-pravṛtti): Eine übermäßige Funktion der Srotas, die zu einem beschleunigten Transport führt, z.B. Diarrhoe.
  2. Unterfunktion (saṅga): Eine verminderte Funktion der Srotas, die zu einer Verlangsamung oder Blockade des Transports führt, z.B. Obstipation.
  3. Flussabweichung in die Gegenrichtung (vimārga-gamana): Eine Störung des Flusses in die entgegengesetzte Richtung, z.B. Erbrechen.
  4. Luminöse Vorwölbungen (sirā-granthi): Eine Erweiterung oder Ausstülpung der Transportbahnen, z.B. Aneurysma, Arteriosklerose oder Hämorrhoiden.

Symptome von Srotas-Störungen/Blockaden

prāṇa-vaha-srotas (Atemwege)

  • Dyspnoe (Atemnot)
  • Tachypnoe (beschleunigte Atmung)
  • Pathologische Atemgeräusche
  • Schmerzhafte Atmung.

anna-vaha-srotas (Nährstoffbahnen)

  • Appetitverlust
  • Verdauungsstörungen
  • Erbrechen

udaka-vaha-srotas (Flüssigkeitsbahnen)

  • Trockenheit der Mund- und Rachenschleimhaut
  • Starker Durst
  • Ödeme

Srotas: wissenwertes!

  • Es ist auch wichtig zu beachten, dass die Symptome von srotas-Störungen auch mit den Doshas zusammenhängen können. Zum Beispiel kann eine Blockade in den srotas zu einer Ansammlung von Doshas führen, was wiederum zu spezifischen Symptomen führt.
  • Ayurveda legt grossen Wert auf Nahrungsmittel, die die Srotas nicht blockieren, und rät von solchen ab, die die Srotas blockieren, wie z.B. Käse und Milchprodukte.

mūtra-vaha-srotas (Harnwege)

  • Dysurie (schmerzhaftes Wasserlassen)
  • Polyurie (vermehrter Harndrang)
  • Oligurie (verminderte Harnausscheidung)
  • Anurie (fehlende Harnausscheidung)
  • Pathologischer Urinstatus
  • Erhöhter Harnfluss
  • Verminderte Harnmenge
  • Harnverhalt
  • Abnormale Zusammensetzung des Urins
  • Schmerzhaftes Wasserlassen

purīṣa-vaha-srotas (Stuhlwege)

  • Obstipation (Verstopfung)
  • Diarrhoe (Durchfall)
  • Defäkationsbeschwerden
  • Flatulenz (Blähungen)
  • Geringe Stuhlmengen
  • Schwer absetzbarer, schmerzhafter Stuhlgang

sveda-vaha-srotas (Schweisswege)

  • Reduzierte oder übermäßige Schweissbildung
  • Raue oder übermäßig glatte Haut
  • Dys- und Parästhesien (Missempfindungen und Taubheitsgefühle)
  • Brennende Empfindungen auf der gesamten Körperoberfläche
  • Gänsehaut

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